Warum sucht und fotografiert man Betonreste, zugewucherte Gebäude, alte Bunkeranlagen? Warum besucht man Museen und besichtigt alte Kriegsmaschinen? Warum hat man Spaß daran, solche Ausflugsziele aufzuspüren, anhand von Koordinaten oder rein nach Beschreibungen zu suchen?

Wahrscheinlich aus dem selben Grund, warum heute zahlreiche Touristen die verschiedensten Örtlichkeiten und Museen aufsuchen, die etwas mit der Vergangenheit zu tun haben. Ob es nun um Bauten der Römer geht oder um selbige aus dem Mittelalter, diese Vergangenheit interessiert die Menschen. Man wird umfassend über die Geschichte informiert und es wird viel Aufwand getrieben, die Gebäude, Anlagen und sonstige Überreste zu erhalten.

Höckerhindernis - Dreilägerbachtalsperre

Anders sieht es bei allem aus, was vom zweiten Weltkrieg übrig geblieben ist und schon fast vergessen von der Natur zurückerobert wird. Nur sehr wenige Interessensgemeinschaften sorgen sich um den Erhalt einiger weniger Anlagen. Der Rest wird beseitigt, gesprengt, übererdet oder totgeschwiegen. Und meist ist es den Touristen ja selbst Anwohnern gar nicht bekannt, was in den einzelnen Regionen zu finden ist und worum es sich handelt.

Bunker #139/140 - Buhlert

Diese Seite soll ein Stück unserer Geschichte festhalten, interessante Orte und die mit unglaublichem Aufwand erstellten Anlagen zeigen, die während des zweiten Weltkriegs erbaut wurden. Sie soll mahnend an die vielen Soldaten und Zivilisten erinnern, die in den beiden Weltkriegen umgekommen sind oder verwundet wurden, oftmals durch die hier abgebildeten Bauten. Sie soll das Interesse an all dem wecken, Eindrücke von z.B. Museen wiedergeben und Informationen liefern. Sie soll einfach zeigen, dass Überreste aus den Kriegsjahren weiß Gott nicht verschwunden sind, sondern dass diese noch zahlreich vorhanden sind und meist unentdeckt vor sich hinvegetieren.

Wie ich überhaupt dazu kam, mich dafür zu interessieren, ist eine einfache Geschichte. Ich wohne im Münsterland, dort in einem kleinen Städtchen aus dessen näherer Umgebung damals die V2 Rakete abgeschossen wurde. Mein Vater erzählte mir davon schon in meinen Kindsjahren. Damals zwar interessant, aber es gab ja keine Möglichkeit näheres herauszufinden. In den letzten Jahren habe ich dann einfach im Internet nachgeforscht, dort auch Informationen dazu gefunden und letztlich die Überreste der Betonsockel der V2 Startrampe gefunden.

Dann kam eins zum anderen, in Foren wurden neue Ziele gesucht, bekannte Örtlichkeiten aus Kriegsfilmen besucht und immer mehr Ausflugsziele kamen hinzu. Mittlerweile fahre ich gezielt los, um vorher festgelegte Ziel zu suchen oder ich verbinde meinen Urlaub mit Ausflügen zu nahegelegenen Kriegsschauplätzen. Meist liegen die Ziele versteckt in Wäldern, an Hängen und auf Bergen. Die Wanderungen dorthin sind spannend und der Moment, wo aus dem dunklen Gestrüpp auf einmal meterhohe Betonreste ragen, ist immer wieder faszinierend. In diesen Momenten bekommt man ein Gefühl dafür, wie aussichtslos die Kämpfe waren und wie sinnlos Menschen gestorben sind.

Bunker #135 - Buhlert
 

 

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